Montag, 25. August 2014

Astana_Karaganda_Balqash

Von Burabay nach Astana verringert sich die "Industrialisierung" und man sieht Steppe mit Strommasten. Zunächst flache weite Steppe, später etwas bewaldet (Pinien und Birken) und dann auch etwas hügelig. Wie ein Fremdkörper zieht sich die 6-spurige Autobahn durch die Landschaft. An der Mautstelle muss ich nichts bezahlen und keinen Zettel ziehen. Wie von Geisterhand öffnet sich die Schranke. Die 260 km auf der kaum befahrenen Autobahn spule ich bei stetigem starken Wind (der mir in den Helm bläst und am Abend einen Schnupfen beschert) und bei Hitze ab. Am Ende der Autobahn halte ich wieder an einer Mautstelle. Hier spuckt der Automat einen Zettel mit einem Betrag aus, aber gleichzeitig öffnet sich die Schranke. Also weiter. Denkste. 50 m weiter stoppt mich ein Polizeiposten und fragt streng nach Pass, "Pass" fürs Bike und Führerschein. Alles o.k. Dann höre ich einen Vortrag (ich glaube über die Maut), von dem ich nicht wirklich etwas verstehe. Ich zeige dann den Zettel mit dem Betrag. Den will der Polizist aber nicht und bedeutet mir, dass es um ein viel früheres Dokument geht. Offensichtlich gab es am Anfang wohl doch irgendwas, das ich aber nicht habe. Naja, 5 Minuten weitere Belehrung und dann darf ich fahren.
Die Sonne brennt in Astana und man kann kaum auf die Straße gehen. Die lokalen Personen beantworten die Frage " Wie ist Astana" mit "Warst du in Hongkong, ok, dann kennst du auch Astana". Da ist was dran. Ich wohne in der Neustadt und beschränke mich auf den Besuch von Bayterek (bezeichnen manche als "Mini-Eiffelturm") und Nationalpark. Bei Rückkehr zum als Hotel verkauften Hostel die Überraschung: Bis zum nächste Morgen gibt es kein Wasser.

Am nächsten Morgen gibt es tatsächlich Wasser, aber das Frühstück ist natürlich außerhalb zu organisieren und vor 9:00 Uhr geht garnichts. Deshalb sitze ich erst um 10:30 auf dem Bike und fahre genau in die Hitze rein. Die Straße nach Karaganda ist gemischt von asphaltierter Landstraße bis staubiger Schlaglochpiste auf der "Nahkampf" stattfindet. Überholt wird rechts und links (unangenehm, falls man im Stehen ohne Spiegel fährt) und man sollte die Augen überall haben. 50 km vor Karaganda komme ich an Termitau vorbei. Links liegt das rauchende Stahlwerk und rechts riesige Schlackeberge. Kurz überkommt mich der Gedanke, ob ich ins Stahlwerk reinschauen soll. Den verwerfe ich aber sofort, da ich ja ein Touristenvisum habe. Da ich nicht wieder in einem Hostel landen möchte, habe ich mir ein besseres Hotel ausgesucht, welches sich bei Ankunft bestätigt. Auch das Bike darf mal wieder standesgemäß parken.

Am nächsten Tag geht es nach einem sehr guten Frühstück pünktlich los. Die Straße ist wieder gemischt mit einigen Baustellenpassagen durchs "Gelände". Die ersten 2 Stunden sind o.k., aber dann machen mir die Hitze (die ich jetzt als mörderisch empfinde) und der starke Wind in Verbindung mit meiner Erkältung zu schaffen. Die Steppe ist jetzt flach, unendlich weit und nur mit Steppengras bewachsen. Es gibt keinerlei Schatten. Ich sehe viele liegengebliebene Fahrzeuge, die von den Lokalen unter der brennenden Sonne "zusammengeflickt" werden. Bei Ankunft in Balqash lande ich in einem "abbruchreifen" Hotel in einem Bowlingcenter. Das Zimmer ist allerdings akzeptabel. In der Apotheke geht aufgrund von Sprachbarrieren garnichts. Ich beschließe, in Balqash Ruhetage einzulegen und die Abläufe ordentlich zu organisieren. Also: noch ein alternatives Hotel gesucht und für den nächsten Tag gebucht, am nächsten Morgen mit dem Übersetzerprogramm die erforderlichen Medikamente dargestellt und aufschreiben lassen. Jetzt sieht alles schon viel besser aus und der Einkauf in der Apotheke klappt. Der Balqash-See ist der größte See in Zentralasien und hat Süßwasser im Westen und Salzwasser im Osten.

Bayterek Tower am Tag

Bayterek Tower in der Nacht

Figur am Bayterek Tower

In der großen Einkaufs-Mall sind natürlich die Weltmarken vertreten

normales Wohnhaus in Astana

Nationalpark Astana

Nationalpark Astana

eine "schräge" Einkaufs-Mall

das Ei beherbergt eine Bibliothek

Pferde müssen ja auch mal rasten, deshalb dürfen sie auch auf die Raststätte, aber .....

..... tanken müssen sie wohl nicht

so macht Parken Spaß

Kulturzentrum in Karaganda

Kraftstoffmanagement ist gefragt. Wer seine Tankstelle nur nach Navi plant endet eventuell hier


Gesteinsformation in der Steppe

am Balqash-See gibt es Kühe. Recht idyllisch, aber ........

.... die Schorsteine gibt es auch

frisch gezapftes Bier zum Mitnehmen in der eigenen Plastikflsche

nach Vorlage eines Zettels in ordentlichem Russisch bekomme ich in der Apotheke meine Medikamente



2 Kommentare:

  1. Irgendwie hat die Skyline von Astana etwas von Las Vegas, finde ich.

    Gute Besserung!

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    1. Hallo Sonja,
      kann ich mir schon vorstellen. Aber ich kenne Las Vegas leider nicht. Medikamente wirken schon. Danke.

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