Dienstag, 2. Juni 2015

Jakarta_Deutschland (Nachwort & Kontakt)

Bei der 170 km-Strecke von Bandung nach Jakarta führt mich das Navi wieder zur Autobahnauffahrt. Ich nehme die Autobahn und kann mich bei schöner Streckenführung an der Landschaft erfreuen. Allerdings stehen mehr und mehr Polizeiautos auf dem Standstreifen, die jedoch zu langsam starten, um mich zu erwischen. Das Ende der Autobahnfahrt naht in Form von 3 Polizeimotorrädern, die mich "stellen" und von der Autobahn eskortieren. Jetzt bin ich in Bekasi (der Vorort, den ich unbedingt meiden wollte) und kämpfe mich wieder durch den gewohnten Stau in die Stadt.

Das war die letzte Etappe der Reise. In Jakarta wird das Bike weitestgehend entladen, gewaschen und zum Rückversand nach Deutschland abgegeben. Es fällt alles schwer und ich fühle mich schlapp. Ist das die Traurigkeit über das Ende der Reise? Nein, die Rückreise nach Deutschland überstehe ich mit Schmerzmitteln und bin dann wirklich krank. Diagnose: Dengue-Fieber. Das haut mich für 3 Wochen um. Deshalb auch die verspätete Berichterstattung. Sorry. Aber jetzt ist alles wieder "im grünen Bereich".

M.E. ist Indonesien eine Motorradreise wert. Man kann sogar (fast) auf dem Landweg bis nach Australien kommen (Ost-Timor_Darwin). Aber Indonesien ist auch sehr speziell: ein sehr großes Inselreich mit relativ weiten Entfernungen und Fährpassagen zwischen den diversen POI. Man kommt mit unterschiedlichen Ethnien und Religionen in Kontakt. Den heftigsten und schlimmsten Verkehr der gesamten Reise Deutschland_SO-Asien hatte Indonesien zu bieten.

Ich bin gerne bereit, Infos zu geben und Fragen zu beantworten, speziell zu Indonesien (Sumatra, Java, Bali, Lombok, Sumbawa, Flores). Kontakt E-mail:  himmel52@hotmail.com

LG und auf Wiedersehen
Horst

Abgabe des Bikes in Jakarta



Sonntag, 3. Mai 2015

Jepara_Petarukan_Bandung

Über die nächsten Stationen berichte ich im Schnelldurchlauf, da es nicht viel zu erzählen gibt.

Von Prigen nach Jepara darf ich anfänglich noch eine schöne Fahrt durch die Bergwelt genießen. Dann geht es auf die Hauptstraße und es geht nur noch ums "Weiterkommen". Am frühen Abend fahre ich auf Nebenstraßen mit heftigstem Verkehr zum Küstenort Jepara. So hatte ich mir die Anfahrt, Küste&Strand und das Hotel nicht vorgestellt. Die Anfahrt ist schrecklich, der Strand total verschmutzt und das Hotel eine Minianlage mit dauerhafter Disko-Beschallung, der man nicht entkommen kann.

Am nächsten Morgen bewundere ich in Jepara die unzähligen Möbelwerkstätten (Jepara ist dafür bekannt). In dem üblichen Straßenkampf schlage ich mich weiter durch nach Petarukan, welches der Übernachtungsort an der Hauptstraße ist. Unterwegs treffe ich eine Truppe junger lokaler Biker, die einen Ausflug in der Umgebung gemacht hatten.

Auf den 285 km von Jepara nach Bandung erwischt es mich voll. Über Nebenstraßen wollte ich dem Verkehrschaos entgehen und habe mich im Tropenregen komplett verfahren. Am späten Nachmittag muss ich bei immer noch andauerndem Regen zur Hauptstraße zurück und benötige für die restlichen 80 km 3 Stunden. Um 20:00  Uhr erreiche ich Bandung bei Dunkelheit. Diese 80 km auf komplett maroder Straße mit Schlaglöchern und riesigen Verwerfungen sind eine Tortur. Es nieselt immer noch und bei geschlossenem Visier (als Brillenträger kann ich bei diesen Verhältnissen das Visier auch nicht öffnen) ist die Sicht in der Dunkelheit gleich Null. Viele Lkw fahren Schrittgeschwindigkeit.


die "Hotelschätze" im Foyer in Prigen


es geht durch die Berge

Hotelstrand in Jepara, so ..........

......... und so

der Steg ist wohl auch nicht mehr so richtig funktionsfähig

man braucht den Steg wohl auch nicht mehr, da das ehemals stolze Boot "gestrandet" ist

da kann man sich schon ein paar schöne Möbelstücke aussuchen






die Jungs freuen sich, einen ausländischen Biker zu treffen

und das sind ihre bikes

4-Sterne Hotel für € 28,--/Nacht, welches im Internet absolut unberechtigt negativ beurteilt wurde

der TÜV würde wegen diesen "wenigen cm" bestimmt wieder einen Riesenaufstand machen

ist zwar keine NSU Quickly, aber so etwas Ähnliches

Freitag, 24. April 2015

Besuki_Prigen

Von Lovina (Bali) zur Fähre sind es etwa 80 km bei heftigstem Verkehr. Dann kommt die letzte Fährüberfahrt der Reise, die 45 Min. Überfahrt plus 60 Min Wartezeit auf einen freien Anleger dauert. Jetzt noch ca. 130 km nach Besuki (im Nord-Osten von Java), da ich diesmal die Nordroute nehmen möchte. Besuki bietet nichts und wurde nur zur Übernachtung gewählt. Das Hotel ist akzeptabel, hat aber -wie auch alle umliegenden Geschäfte- kein Feierabendbier. Im Warung im hinteren Dorfviertel werde ich fündig. Es gibt Bintang-Bier und weibliche Begleitung wird mir auch gleich angeboten. Aha, ich bin im Dorfbordell gelandet. Der Preis für die abgelehnte Begleitung wird anscheinend aufs Bier aufgeschlagen. 3,50 € für 0,6 l Bintang. Für 1,0 l gutes Castrol Motoröl habe ich heute morgen 2,80 € bezahlt. So viel zur alkoholfreien (Schein-) Heiligkeit.

Ich starte früh zu den 125 km von Besuki nach Prigen, da ich die durch Zeitverschiebung gewonnene Stunde vergessen habe. Das letzte Drittel der Fahrt führt endlich mal wieder über schöne Straßen mit mäßigem Verkehr in die Berge. Prigen liegt im Gebiet des Berges Arjuno und ist ein Ausflugsgebiet mit viel Natur, Wasserfällen und einem Safaripark. Ich bin früh im Hotel und nutze die Gelegenheit zum Ausflug zum Wasserfall. 5 Min. nach Rückkehr zum Hotel setzt der heftige Tropenregen ein. Gestern und vorgestern gab es am Nachmittag/Abend ebenfalls heftigste Regenfälle, die glücklicherweise ebenfalls nach Ankunft in den Hotels einsetzten.

Natur mit Wasserfall in Prigen








Blick vom Hotelbalkon auf die umliegende wolkenverhangene Bergwelt

Hotelgarten


Mittwoch, 22. April 2015

Lombok_Bali

Die Fährüberfahrt von Sumbawa nach Lombok ist ein ca. 1-stündiger "Katzensprung". Ich bin wieder an der Senggigi Beach, habe mir aber diesmal ein schönes Hotel mit eigenem Strandabschnitt gegönnt. Schwimmen kann man nicht wirklich, da bis mindestens 400m ins Meer das Wasser nur bis zur Hüfte geht. Ich genieße 3 Tage Urlaub und freue mich schon auf Bali. Ich bin sicher, dass man dort meine Reifenprobleme beheben wird (zusätzlich zum Druckverlust ist der Hinterreifen unerwartet fast komplett runtergefahren).

Die Fährüberfahrt nach Bali dauert ca. 4 Stunden und ich treffe Terry wieder. Er ist mit einem geliehenen Mini-Moped von Bali nach Flores und zurück unterwegs. Am Ankunftstag kann ich noch BMW besuchen, wo mich Hiobsbotschaften erwarten. Es gibt keinen geeigneten neuen Reifen und man kann den jetzigen Reifen auf Bali nicht reparieren. Jetzt wird es aber eng.
Am nächsten Tag fahre ich auf dem Weg zum Tempel Tanah Lot nochmals bei BMW vorbei und sehe in der Werkstatt einen Stapel gebrauchter Reifen. Das ist die Lösung. Denkste, überwiegend Kundenreifen ("dürfen wir nicht abgeben"). Bis zum Nachmittag will der Werkstattleiter aber herausfinden, welcher Reifen evtl. verfügbar ist.
Ich fahre jetzt erst einmal zum Tempel Tanah Lot. Tempel und Atmosphäre sind immer noch schön und ruhig, aber es ist ein sehr kommerzieller Tourismus geworden.
Am späten Nachmittag erhalte ich bei BMW einen guten gebrauchten Reifen. Jetzt sind die Kopfschmerzen weg und das Biken macht wieder Spass. Spontan beschliesse ich, am nächsten Tag nochmals in den Norden zur Lovina Beach zu fahren. Ich suche Nebenstrecken, aber von den ca. 100 km habe ich nur 30 km ohne Verkehr durch palmengesäumte Reisterassen.

Senggigi Beach

mein Hotel, in dem das Bike auch mal wieder standesgemäß parken darf


Sonntagsausflug zum Strand


Hotelanlage

Überfahrt nach Bali / Fischerboot auf hoher See



die Lubak Katze produziert (fermentiert) teuren Kaffee (insgesamt angeblich 200kg Jahresproduktion)

der Eingang zur Tempelanlage


raue See am Tempel

tierische Besucher

der Tempel (früher konnte und durfte man diesen begehen)


bei BMW



mein "neuer" Reifen rettet den Fahrspass

Mittagspause in dieser Bali-Landschaft mit ..........

.......... schmackhaft gegrilltem Essen