Samstag, 20. Dezember 2014

Deutschland

Nach rund 5 Monaten steht die Rückreise nach Deutschland an. Das Fortbewegen mit Taxi & Flugzeug ist zunächst gewöhnungsbedürftig. Mir fehlt das tägliche Programm auf dem Motorrad.
Die Temperaturen im Flugzeug sollen wohl einen Vorgeschmack auf europäisches Wetter geben (12 Stunden frieren mit Decke). So schnell komme ich allerdings nicht in den "Genuss" des Wetters. Bei Ankunft in Frankfurt falle ich dem Zoll in die Hände. Mit Gummihandschuhen wird der Koffer komplett auseinandergenommen/zerwühlt. Danach: "Sie können wieder einpacken". "Nö, machen Sie das". "Nach §§§§§§§§§§.......... blabla".

Während meiner Reise habe ich Grenzkontrollen in 14 Ländern (teilweise abenteuerliche Länder) erlebt. Nirgendwo wurde das Gepäck in einer solch deutlichen Atmosphäre des (unbegründeten) Misstrauens so zerlegt. Ich kann damit leben. Ich wünsche keinem freundlichen(!) Besucher Deutschlands einen solchen Empfang.

Zu Hause ist alles schön bequem und gemütlich. Das Essen schmeckt super. Skat spielen klappt auch. Nur das nass-kalte Wetter lässt zu wünschen übrig.

Es bleibt die "Sucht" nach Abenteuer und die "Genehmigungsverfahren" für den aktiven  Rücktransport des Motorrads laufen. Schaut einfach im März noch 'mal in den Blog.

Samstag, 6. Dezember 2014

Bandung_Jakarta_....???

Auf geht es zum Ausflug nach Bandung. Ich entscheide mich für die Streckenführung über Bogor und erwarte 170 km Fahrvergnügen ohne Jalan Tol (Maut-Autobahn). Ich habe ja antizyklisch entgegen dem Wochenendrückreiseverkehr geplant. Die Wirklichkeit holt mich bald ein in Form von überfüllten Straßen und Staus (6 Stunden für die 170 km). Störend sind auch die Mopeds, die regelmäßig in die Gepäckkoffer knallen und auch schon mal das Bike auf die Straße werfen. Die Strecke führt mich aber auch über den Puncak. Dies ist ein Berg, um den sich in Indonesien mystische Sagen u.a. um verschwundene Menschen ranken. Es ist auch ein Wochenend-Ausflugsgebiet der Stadtbevölkerung Jakartas, da auf ca. 1200 m das Klima angenehm kühler ist. Entsprechend gibt es hier auch Teeanbau. Ich genieße die Fahrt über den Puncak mit freier Straße und bewundere die Geduld der Menschen im Stau auf der Gegenspur.
Von Bandung aus besuche ich den Vulkankrater "Tangkuban Parahu". Die Anfahrt geht über kleine Bergstraßen, aber zunächst leider nicht zum Ziel. Die aus Google Maps entnommenen Koordinaten führen ins Gelände. Mit vielen Rückfragen (zurück zur Basis) und freundlichen Auskünften finde ich den Tangkuban Parahu doch noch.
Für die Rückfahrt nach Jakarta nehme ich jetzt eine alternative Strecke über Purwakarta. Nachdem ich den Stadtverkehr von Bandung überwunden habe, geht es zunächst wieder entlang des Puncak durch eine landschaftlich schöne Bergwelt. Die Wirklichkeit holt mich 90 km vor Jakarta ein. Hier beginnt praktisch der Stadtverkehr. Die freundlichen Zurufe "welcome to Jakarta" aus dem fließenden Verkehr muntern mich auf. Als ich ca. 50 km vor dem Ziel nach der Entfernung frage, ernte ich ein mitleidiges "masih jauh" (noch weit). Endergebnis: 6,5 Stunden für 190 km.

Zurück in Jakarta, weiß ich, dass das Bike perfekt läuft. Doch auch abseits der Straße holt mich die "indonesische Wirklichkeit" ein. Ich finde einfach keinen Spediteur für die Verschiffung des Bikes nach Europa. Das wesentliche Problem sind die Zollformalitäten. Für die meisten ist das CdP ein unbekanntes "Buch mit sieben Siegeln". Der Ableger einer namhaften deutschen Spedition macht ein Angebot zum ca. 2-fachen Marktpreis, schließt dabei aber die Zollformalitäten aus und schließt im Kleingedruckten auch den Transport von Motorrädern aus. Soll ich jetzt weinen oder lachen ?? Ich schaffe es noch, den Kontakt zu zwei -vermutlich kompetenten- Spediteuren herzustellen und das Bike in Jakarta einzulagern. Die endgültigen Klärungen mit den Spediteuren kann ich dann ohne Zeitdruck von Deutschland aus regeln.

Das war 's, (zunächst?) letzter Post im Blog und Rückkehr nach Deutschland. Bis jetzt habe ich 28.750 Kilometer mit dem Bike zurückgelegt. Dabei fielen folgende Wartungen/Reparaturen an: 3 x Öl-/Ölfilterwechsel, 1 x Luftfilterwechel, 1 x Bremsbeläge hinten wechseln, 2 x Reifenwechsel (HEIDENAU K60 Scout), Befestigungsblöcke vom Unterfahrschutz ausgetauscht, Schalter von Zusatzscheinwerfern ist defekt (jedoch für den Rest der Reise zuverlässig mit Zahnstocher auf "an" fixiert) und Austausch von Kupplungsscheibe (bei der gegebenen Fahrweise und den gegebenen Verältnissen nahezu normaler Verschleiss).
Die Entscheidung über eine Anschlussreise wird dann nach Rückkehr in Deutschland fallen.

Danke für die treue Begleitung bis hier.

Ausblick auf die Landschaft und den Verkehr auf der Gegenspur am Puncak

Teefelder am Puncak

Landschaftseindruck vom Puncak

mystischer wolkenverhangener Puncak

Ankunft am Tangkuban Parahu

Am Vulkankrater



Das Mittagessen war sehr gut. Ich habe die Sate-Spieße (nicht die Hühner) genommen.



auch der kann jetzt kein Bike mehr fahren, bleibt aber treuer Begleiter im Handgepäck