Freitag, 28. November 2014

Bakauheni_Jakarta

Von Martapura nach BandarLampung führen 250 km über unattraktive verkehrsreiche Straßen. In BandarLampung wollte ich ursprünglich übernachten. Da ich eine häßliche Industriestadt mit starker Luftverschmutzung vorfinde, beschließe ich, zur Fähre in Bakauheni weiterzufahren. Ich habe Glück, die Abfertigung geht schnell und die nächste Fähre geht in 20 Minuten. Nach 3,5 Stunden komme ich um 19:00 Uhr im Hafen in Merak an. Bei 32°C und hoher Luftfeuchtigkeit fällt es schwer, Motorradhose und Stiefel wieder anzuziehen. Nach Verlassen des beleuchteten Hafengeländes ist es stockfinster und man sieht die Hand vor Augen nicht. Noch 100 km bis Jakarta. Hoffentlich kann ich mich auf die mautpflichtige (für Motorräder verbotene) Autobahn mogeln. An der Einfahrt hat das Personal ein Einsehen und gibt mir die Mautkarte. Damit sind mir schon mal 70 km Autobahn sicher. Die nächsten zwei Mautstellen sind schwieriger. An der letzten werde ich wieder von der Autobahn herunter eskortiert.

In Jakarta steht jetzt die Reparatur des Bikes an. Nach einer Probefahrt bestätigt die Werkstatt, dass die Kupplungsscheibe verschlissen ist. Also, das Bike komplett zerlegen, eine neue Kupplungsscheibe aus Bali kommen lassen und alles wieder zusammenbauen. Glücklicherweise haben keine weiteren Teile Schaden genommen und nach 3,5 Tagen ist das Bike fertig. Spass und das leibliche Wohl kommen auch nicht zu kurz. Dafür sorgen Margarete und Ingo mit Kneipen- und Restaurantbesuchen. Heute werde ich noch bei 35°C den Weihnachtsbasar besuchen.

Wie geht es weiter?? Da ich Weihnachten in Deutschland verbringen möchte, bleibt mir nicht mehr viel Zeit, um richtig was anzustellen. Um das Bike zu testen, möchte ich aber auf jeden Fall einen Ausflug in die Umgebung von Jakarta machen. Ich erwäge, das Bike in Jakarta einzulagern und im nächsten Jahr Indonesien zu befahren.

die letzten Eindrücke von Sumatra bei der Fährabfahrt


hier sind die Fähren richtig seriös




defekte Kupplungsscheibe und ...........

........... der Rest vom Bike



aber, es passt doch wieder alles zusammen

Sonntag, 23. November 2014

MuaraBungo_LubukLinggau_Martapura

Wegen der defekten Kupplung wähle ich jetzt den direkten schnellsten Weg Richtung Jakarta. Deshalb streiche ich Padang von der Reiseroute und gehe direkt die ca. 300 km von Bukittinggi nach Muara Bungo an. Es ist ein schlechter Tag. Grau in Grau, 30 min. nach dem Start fängt ein Dauerregen an, der bis nachmittags dauert. Auf der schlechten Straße ist das Verkehrsaufkommen (viele Lkw & Busse) ein Horror. Ich brauche bis 16:30 Uhr für die paar Kilometer.

Auf der Strecke von MuaraBungo nach LubukLinggau bessrt sich der Straßenzustand und die Sonne scheint wieder. Ich kann mich jetzt wieder am Dschungel und teilweise am Dorfleben erfreuen.

Der ursprüngliche Plan -nach Bengkulu und dann auf einer fragwürdigen Straße entlang der Küste zu fahren- muss ebenfalls der Kupplung geopfert werden. Ich fahre direkt die 290 km von LubukLinggau nach Martapura. Der Hotelmanager warnt mich am Morgen, dass die Streckenführung viele Kurven aufweist und ich mindestens 7 Stunden brauche. Hat gestimmt. (Ich war versucht, an dem Tag die 600 km bis BandarLampung zu planen. Das wären dann 12 bis 14 Stunden gewesen. Glück gehabt.)

Eine von vielen Ziegeleien am Wegesrand. Die Lehmziegel werden mit Holzfeuer gebrannt

mobiles Restaurant in LubukLinggau

häufig trifft man auch solche Verkehrsteilnehmer


Durian gefällig? Es gibt viele Stände an der Straße und der Geruch hängt in der Luft

Blick hinter die Hotelrezeption in Martapura

Mittwoch, 19. November 2014

Tuk-Tuk (Samosir)_Padangsidimpuan_Bukittinggi

Am Morgen sind zunächst die Kleinigkeiten am Bike zu richten (Spiegel befestigen, Koffer befestigen, Gepäck ordentlich verzurren etc.). Ich finde auch einen ATM zur Geldbeschaffung. Mit gutem Gefühl und bester Laune gehe ich die ca. 240 km von Tanjung Balai zur Insel Samosir (Lake Toba) an. Ich bin erstaunt über das starke Verkehrsaufkommen und beteilige mich aktiv nach indonesischen Regeln (gefahren wird, wo Platz ist / überholt wird überall). Der Spass ist kurz, da ich merke, dass meine Kupplung rutscht. Jetzt kann ich nur noch Material schonen und überlegen, wie lange die Kupplung noch hält (die repariert hier keiner, da das halbe Motorrad zerlegt werden muss und Teile auch nicht verfügbar sind). Jetzt bin ich endlich auf Sumatra und dann das. Meine gute Laune schlägt in Besorgnis um.
Nach der Hälfte der Strecke lässt der Verkehr nach und man fährt schöne Kurven durch eine tropische Landschaft, die zum Ende sogar in die Berge geht. Ich erkundige mich nach dem Weg zur Insel Samosir und werde zur Fähre geschickt (eine Brücke oder einen Damm gibt es angeblich nicht, obwohl meine Karte das zeigt). Naja, die Fähre ist gerade abfahrbereit und ich werde noch in eine kleine Lücke gezwängt. Die Überfahrt ist kurzweilig, weil ein paar Kinder (gegen Trinkgeld) das Vortragen von Songs anbieten. Der Batak-Song "Lisoi" klappt allerdings erst richtig, als eine Musiklehrerin unterstützend eingreift.
Die ganze Gegend -Lake Toba und Insel Samosir- strahlt eine unglaubliche Ruhe aus. Den durchaus ausgeprägten Tourismus bemerkt man kaum. Der Lake Toba liegt auf ca. 950 m und ist mit ca 1800 km² der größte Kratersee der Erde.
Ich bekomme in einem tollen Resort in Tuk-Tuk direkt am See ein traditionelles Batakhaus als Unterkunft. Sofort verlängere ich um eine zweite Übernachtung.

Die Abreise fällt fast schwer. Aber es muss auf den nächsten Abschnitt gehen, 270 km von Tuk-Tuk nach Padangsidimpuan. Und es gibt doch eine Straßenverbindung zum Festland. Meine Kupplung funktioniert jetzt besser, da ich auf "BMW-Anweisung" etwas Kupplungsflüssigkeit abgesaugt habe (allerdings ist sie nicht wirklich in Ordnung, wird aber vermutlich den Rest der Reise durchstehen).
Die Gegend ist traumhaft schön mit Palmen, Gummibäumen und Reisfeldern. Die Bewirtschaftung der Reisfelder erfolgt teilweise mit der Hacke, bis zur Hüfte im Schlamm stehend.
Allerdings gibt es auch zwischendurch 'mal wieder etwas Schlamm auf der "Straße", in den das Bike prompt reinfällt. Ich brauche für die 270 km 6,5 Stunden, obwohl ich nur kurze Regenpausen gemacht habe.

280 km von Padangsidimpuan nach Bukittinggi. Im Prinzip fahre ich auf einer Straße entlang des Flusses durch den Dschungel. Der Fluß ist wohl die Lebensader und hier hat man dem Dschungel die Reisfelder "abgerungen" und die Straße gebaut. Meine Begeisterung wird gedämpft durch die Erkenntnis, dass die Kupplung definitiv defekt ist und ich das Bike schonend nach Jakarta bewegen muss.

ich sehe meinen ersten Tempel in Indonesien

Anfahrt auf den Lake Toba


auch die Bewohner haben ihren Spass


Regenpause in einem Warung

das Dach von "meinem" Batakhaus

Blick auf den Lake Toba

so springt man ins Wasser

meine Nachbarn

im Inneren meines Hauses;  unten ist der Wohnraum, über die Leiter geht es zum Schlafen




bewohnte Batakhäuser im Dorf

Lake Toba bei der Abfahrt

Kirche

Swimmingpool meines Hotels in Padangsidempuan

große Wäsche


das Dorf bereitet ein Fest für den nächsten Tag vor







hier wird irgendwas ausgewaschen; Gold ??


was wird hier getrocknet ?


Regenpause UND nahezu am Äquator (gerade überquert)

clock tower in Bukittinggi

Bukittinggi oder Krakau ?

auch das gibt es in Bukittinggi