Sonntag, 31. August 2014

Bishkek_Cholpon Ata

Die 260 km von Almaty nach Bishkek (Hauptstadt von Kirgistan) führen entlang des Tien Shan Gebirges. Wir fahren in einer lockeren Gruppe mit vier Leuten und drei Motorrädern. Die Fahrt verläuft entspannt und macht Spass. Zum 2. Frühstück bestellen wir in einem Restaurant Kaffee und erhalten leckeren süßen Tee mit Milch. Dann ist es vorbei mit der Gemütlichkeit, weil der Grenzübertritt nach Kirgistan ansteht. Dieser verläuft erstaunlich geordnet mit Ausfuhrerklärung für das Bike auf kasachischer Seite. Auf der kirgisischen Seite ist das Formular für die Einfuhr auszufüllen. Dieses gibt es nur in russischer Sprache. Gegen eine "Gebühr" füllt uns der Grenzbeamte das Dokument aus und wir sind nach einer guten Stunde in Kirgistan. Nachdem wir uns durch das Verkehrsgewühl von Bishkek gekämpft haben, erreichen wir unser Hotel in der Vorbergzone.

Am nächsten Tag geht es in der gleichen Gruppe von Bishkek nach Cholpon Ata am Issyk-Köl See ( nach dem Titicaca See zweit größter alpiner See). Die Fahrt führt uns durch grandiose Berglandschaften und kleine Dörfer mit winkenden Menschen. Am späten Vormittag platzen wir in ein Dorffest anlässlich des Unabhängigkeitstages. Dort sprechen uns freundliche Menschen von allen Seiten an, bestaunen uns und laden uns ein, in ihrer Dorfjurte die schmackhaften Speisen zu probieren. Wir erleben Gesangsdarbietungen, Ringkämpfe und Reiterwettkämpfe. Hier geht es darum, eine zuvor öffentlich geschlachtete Ziege vom Pferd aufzunehmen und an einem bestimmten Zielplatz zu deponieren. Am späten Nachmittag erreichen wir dann unser Hotel am See mit perfekter Bademöglichkeit.

noch in Kasachstan entlang des Tien Shan Gebirges

Hotelparkplatz in der Vorbergzone bei Bishkek / Kirgistan

Hotelumgebng



auf der Fahrt nach Cholpon Ata treffen wir diesen stolzen Reiter

Bergformationen im Tien Shan Gebirge

Photopause

Burana Tower (aus dem 11. Jahrhundert / 1950 von den Sowjets restauriert)

Gesangsdarbietung beim Dorffest

früh übt sich, wer .....

leckere Speisen, angeboten von netten Leuten in der Jurte des Dorfes

Reiterwettkämpfe


Lake Issyk-Köl mit den schneebedeckten Gipfeln des Tien Shan Gebirges im Hintergrund

Freitag, 29. August 2014

Almaty

Zu den 630 km von Balkash nach Almaty wollte ich eigentlich früh starten. Das klappt aber nicht, da es erst ab angeblich 8:00 Uhr Frühstück gibt. daraus wird natürlich 8:15 und ich komme erst um 8:45 weg. Der (Sand-) Sturm und Regen von gestern haben sich gelegt und bei angenehmen sonnigen 17°C macht das Fahren richtig Spass. Die km fliegen nur so dahin. Selbst die 200 km schlechter Asphalt (Verwerfungen, Spurrillen und Schlaglöcher) sind eine Abwechslung, da man 'mal wieder Bremsen und Schalten muss. Zu Mittag esse ich in einem interessanten Restaurant mit Tischen und Sitz-/Liegeflächen an halbhohen Tischen auf der Terasse. Hier ruht sich bereits eine kasachische Familie aus, die mich mit einigen Brocken Deutsch anspricht. Man will wissen, wo ich herkomme, wo ich hin will, wie alt ich bin und -natürlich- was das Bike kostet. Soljanka gibt es nicht, aber die Wirtin reagiert sofort und schlägt eine andere Suppe vor. Um 17:30 Uhr erreiche ich Almaty und komme voll in die rush-hour. Der Weg zum Hotel geht quer durch die Stadt und dauert 1 Stunde. Ich habe herausgefunden, dass es hervorragendes kasachisches Hefeweizen vom Fass gibt und lösche bei Ankunft im Hotel damit meinen Durst.

Der km-Stand liegt bei 30.796 und ich habe 9.720 km auf diesem "ersten" Abschnitt zurückgelegt. Morgen beginnt der "zweite" Abschnitt, die China-Durchfahrt. Ich treffe 15 weitere Bikerinnen und Biker und wir werden gemeinsam durch China fahren.

Die Stadt Almaty hat 1,5 Mio. Einwohner und war bis 1997 die Hauptstadt von Kasachstan. Neben anderen Sehenswürdigkeiten gibt es den Park der 28 Panfilowzy, in dem auch die Christi-Himmelfahrts-Kirche liegt. Auf dem 1.130 m hohen Berg Kok-Töbe hat man 1983 einen 371,5 m hohen Fernsehturm fertiggestellt. Eine ganz persönliche Meinung: Mir gefällt Almaty besser als Astana, da die Stadt Leben aber keine übertriebene Hektik aufweist und "Charakter/Seele" hat.


Kamele trifft man .......

....... in der Steppe und .......

......... an der Tankstelle

endlich mal ein richtiges Bike

in der Mittagspause habe ich das Angebot, auf dem Diwan (rechts) etwas zu ruhen leider ablehnen müssen

das Bike darf neben dem Schschlik Grill parken

Republic Square / Almaty

Christi-Himmelfahrt-Kirche / Almaty

Park der 28 Panfilowzy

Park der 28 Panfilowzy

Büchertausch im Park

Ankunft der Biker-Truppe

die müssten alle 'mal wieder gewaschen werden

Palast der Republik / Almaty

Tien Shan Gebirge, da geht es morgen hin

Almaty vom Berg Kok-Töbe gesehen

meine Freunde die Beatles

Montag, 25. August 2014

Astana_Karaganda_Balqash

Von Burabay nach Astana verringert sich die "Industrialisierung" und man sieht Steppe mit Strommasten. Zunächst flache weite Steppe, später etwas bewaldet (Pinien und Birken) und dann auch etwas hügelig. Wie ein Fremdkörper zieht sich die 6-spurige Autobahn durch die Landschaft. An der Mautstelle muss ich nichts bezahlen und keinen Zettel ziehen. Wie von Geisterhand öffnet sich die Schranke. Die 260 km auf der kaum befahrenen Autobahn spule ich bei stetigem starken Wind (der mir in den Helm bläst und am Abend einen Schnupfen beschert) und bei Hitze ab. Am Ende der Autobahn halte ich wieder an einer Mautstelle. Hier spuckt der Automat einen Zettel mit einem Betrag aus, aber gleichzeitig öffnet sich die Schranke. Also weiter. Denkste. 50 m weiter stoppt mich ein Polizeiposten und fragt streng nach Pass, "Pass" fürs Bike und Führerschein. Alles o.k. Dann höre ich einen Vortrag (ich glaube über die Maut), von dem ich nicht wirklich etwas verstehe. Ich zeige dann den Zettel mit dem Betrag. Den will der Polizist aber nicht und bedeutet mir, dass es um ein viel früheres Dokument geht. Offensichtlich gab es am Anfang wohl doch irgendwas, das ich aber nicht habe. Naja, 5 Minuten weitere Belehrung und dann darf ich fahren.
Die Sonne brennt in Astana und man kann kaum auf die Straße gehen. Die lokalen Personen beantworten die Frage " Wie ist Astana" mit "Warst du in Hongkong, ok, dann kennst du auch Astana". Da ist was dran. Ich wohne in der Neustadt und beschränke mich auf den Besuch von Bayterek (bezeichnen manche als "Mini-Eiffelturm") und Nationalpark. Bei Rückkehr zum als Hotel verkauften Hostel die Überraschung: Bis zum nächste Morgen gibt es kein Wasser.

Am nächsten Morgen gibt es tatsächlich Wasser, aber das Frühstück ist natürlich außerhalb zu organisieren und vor 9:00 Uhr geht garnichts. Deshalb sitze ich erst um 10:30 auf dem Bike und fahre genau in die Hitze rein. Die Straße nach Karaganda ist gemischt von asphaltierter Landstraße bis staubiger Schlaglochpiste auf der "Nahkampf" stattfindet. Überholt wird rechts und links (unangenehm, falls man im Stehen ohne Spiegel fährt) und man sollte die Augen überall haben. 50 km vor Karaganda komme ich an Termitau vorbei. Links liegt das rauchende Stahlwerk und rechts riesige Schlackeberge. Kurz überkommt mich der Gedanke, ob ich ins Stahlwerk reinschauen soll. Den verwerfe ich aber sofort, da ich ja ein Touristenvisum habe. Da ich nicht wieder in einem Hostel landen möchte, habe ich mir ein besseres Hotel ausgesucht, welches sich bei Ankunft bestätigt. Auch das Bike darf mal wieder standesgemäß parken.

Am nächsten Tag geht es nach einem sehr guten Frühstück pünktlich los. Die Straße ist wieder gemischt mit einigen Baustellenpassagen durchs "Gelände". Die ersten 2 Stunden sind o.k., aber dann machen mir die Hitze (die ich jetzt als mörderisch empfinde) und der starke Wind in Verbindung mit meiner Erkältung zu schaffen. Die Steppe ist jetzt flach, unendlich weit und nur mit Steppengras bewachsen. Es gibt keinerlei Schatten. Ich sehe viele liegengebliebene Fahrzeuge, die von den Lokalen unter der brennenden Sonne "zusammengeflickt" werden. Bei Ankunft in Balqash lande ich in einem "abbruchreifen" Hotel in einem Bowlingcenter. Das Zimmer ist allerdings akzeptabel. In der Apotheke geht aufgrund von Sprachbarrieren garnichts. Ich beschließe, in Balqash Ruhetage einzulegen und die Abläufe ordentlich zu organisieren. Also: noch ein alternatives Hotel gesucht und für den nächsten Tag gebucht, am nächsten Morgen mit dem Übersetzerprogramm die erforderlichen Medikamente dargestellt und aufschreiben lassen. Jetzt sieht alles schon viel besser aus und der Einkauf in der Apotheke klappt. Der Balqash-See ist der größte See in Zentralasien und hat Süßwasser im Westen und Salzwasser im Osten.

Bayterek Tower am Tag

Bayterek Tower in der Nacht

Figur am Bayterek Tower

In der großen Einkaufs-Mall sind natürlich die Weltmarken vertreten

normales Wohnhaus in Astana

Nationalpark Astana

Nationalpark Astana

eine "schräge" Einkaufs-Mall

das Ei beherbergt eine Bibliothek

Pferde müssen ja auch mal rasten, deshalb dürfen sie auch auf die Raststätte, aber .....

..... tanken müssen sie wohl nicht

so macht Parken Spaß

Kulturzentrum in Karaganda

Kraftstoffmanagement ist gefragt. Wer seine Tankstelle nur nach Navi plant endet eventuell hier


Gesteinsformation in der Steppe

am Balqash-See gibt es Kühe. Recht idyllisch, aber ........

.... die Schorsteine gibt es auch

frisch gezapftes Bier zum Mitnehmen in der eigenen Plastikflsche

nach Vorlage eines Zettels in ordentlichem Russisch bekomme ich in der Apotheke meine Medikamente