Sonntag, 21. September 2014

Pingliang_Xian_Foping_Guangyuan

Die 350 km von Lanzhou nach Pingliang fahren wir entspannt durch eine Berglandschaft, in der auf Terassen u.a. Mais angebaut wird. Gegen Mittag erreichen wir das Dorf Huining, in dem wir ein "Mao Museum" besichtigen. Dort wird die Geschichte des "Langen Marsches" der Roten Armee dargestellt. Bei Ankunft in Pingliang fahren wir sofort zum Kongtong Shan, einem der 12 heiligen Gipfel des taoistischen Universums. Das Kloster auf dem 300 m hohen Gipfel kann man über eine Treppe erreichen. Wir ziehen die ebenfalls verfügbare Seilbahn vor und erreichen das Kloster in dichtem Nebel. Danach legen wir die letzten Kilometer zum Hotel im Regen zurück.

Die 330 km von Pingliang nach Xian, das letzte Stück der Seidenstraße, fahren wir im Dauerregen. Deshalb mogeln wir uns auch wieder auf die Autobahn. An einer Mautstelle erreicht uns jedoch das Schicksal in Form von aufgeregtem Mautpersonal und Polizei. Wir werden gestoppt und mit Blaulicht auf die "sichere" Landstraße geleitet. Wir können die Sicherheit leider nicht erkennen. Über schlechte Schlaglochstraßen geht es im "Kampf" mit rücksichtslosen Lkw und Bussen Richtung Xian. In dieser 10-Millionen Stadt müssen wir uns "nur noch" durch den Verkehr der Randgebiete zu unserem Hotel durchschlagen.
Unser sehr schönes Hotel liegt direkt in der Innenstadt nebem dem sehenswerten Glockenturm. Nicht weit entfernt liegt der Trommelturm (dienten zur "Zeitansage" am Tag bzw. in der Nacht). Die sehenswerte Stadtmauer erreicht man zu Fuß. In den Geschäften, Lokalen und auf der Straße der Innenstadt pulsiert das Leben bis zum späten Abend.
Sehenswert ist die Terrakotta Armee. Diese hat vor 2200 Jahren der seinerzeitige Herrscher von etwa 700.000 Arbeitern aus speziellem Ton über einen Zeitraum von 37 Jahren erstellen lassen. Die Armee sollte den Herrscher nach seinem Tod schützen, um eine sichere Wiederkehr zum nächsten Leben zu ermöglichen. Es gibt tätsächlich eine beeindruckende vollständige Armee, bestehend aus Kriegern mit Waffen und Pferdewagen. Etwa 2000 Krieger (von insgesamt 8000) sind ausgegraben und teilweise restauriert. Ein Bauer, der nach Wasser gegraben hatte entdeckte 1974 zufällig die Terrakotta Armee.

Die 270 km von Xian nach Foping führen mit unendlichen Kurven durch eine grandiose Berglandschaft. Wir genießen das pure Fahrvergnügen und die Ausblicke, bis uns zwei Mitfahrer entgegen kommen und berichten, dass die Landstraße wegen eines Bergrutsches unbefahrbar ist. das gilt auch für die uns bekannte Ausweichroute. Also bleibt die Autobahn. Bereits bei Annäherung an die Mautstelle schwärmen das Mautpersonal und die Polizei aus und stoppen uns. Kategorisch verweigert man die Auffahrt zur Autobahn und ein Mautstellen-Mitarbeiter bietet an, uns eine offene Landstraße zu zeigen. Er besteigt das Motorrad eines Mitfahrers und wir machen uns auf den Weg. Nach wenigen Kilometern kommen wir an eine Straßensperre und erfahren: "unpassierbar". Zurück an der Mautstelle erhalten wir die Empfehlung: "Fahrt doch dahin zurück, wo ihr heute hergekommen seid". Wir drohen mit "Sitzstreik" und erreichen schließlich, dass eine Kommunikation mit der vorgesetzten Polizeidienststelle in Gang gesetzt wird. Schließlich erhalten wir die Genehmigung, mit Polizeieskorte die 28 km auf der Autobahn fahren zu dürfen. Allerdings müssen wir noch eine Stunde auf das 2. Polizeifahrzeug warten. Eine vernünftige Eskorte bedeutet natürlich eine Fahrzeug vorweg und ein Fahrzeug hinterher, jeweils mit Blaulicht und Sirene. Das folgende Stück Landstraße müssen wir aufgrund der Verzögerung in Dämmerung und Dunkelheit teilweise durch schlammige Baustellen bewältigen. Die anderen Mitglieder der Gruppe haben sich über die "unbefahrbare" Straße durch 15 km Schlamm (2,5 Stunden) durchgeschlagen. Man erkennt es am Zustand von Ausrüstung und Motorrädern.

Bevor wir die 320 km von Foping nach Guangyuan in Angriff nehmen, besuchen wir ein Panda-Reservat und sehen unseren ersten Panda und einige Affen. Die Fahrt geht vom kurvigen Bergland in die Ebene. Immer wieder gibt es in Straßenbaustellen kilometerlange unbefestigte Abschnitte. Jetzt sind wir in der Sichuan Provinz, die sich u.a. durch schmackhaftes (würziges bis scharfes) Essen auszeichnet. Guangyuan hat außer einem Atomkraftwerk nichts zu "bieten".

Mao Museum in Huining

in der Mittagspause wollen alle Restaurantmitarbeiter mit den "Langnasen" fotografiert werden

Kloster Kongton Shan im Nebel

Geländemodell um die Terrakotta Armee

Terrakotta Armee


die Biker-Gruppe

Stadtmauer in Xian

Glockenturm in Xian

Trommelturm in Xian

an der Mautstelle / Warten auf Polizeieskorte

der 1. Panda

Affen im Pandareservat



Pilzkultur (die Säckchen werden geimpft)

Reisernte

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen