Donnerstag, 11. September 2014

Aksu_Korla_Turpan_Hami



Gut ausgeruht und mit allen legalen Papieren ausgestattet starten wir von Kashgar nach Aksu. Nach wenigen Kilometern werden wir bereits von einem Polizeiposten gestoppt und dürfen (müssen) unsere neuen Papiere in Form von Führerschein und Kfz-Schein vorzeigen. Es ist alles in Ordnung und wir können unsere Reise fortsetzen bis zur nächsten Kontrolle. Hier laufen wir mit der gesamten Gruppe von 15 Motorrädern ein. Diesmal will man allerdings unsere Reisepässe sehen. Die weiteren 480 km fahren wir über eine gute Autobahn, immer das TienShan Gebirge auf der linken Seite und die Taklamatan Wüste auf der rechten Seite. Die Taklamatan Wüste ist –nach der Sahara- die zweitgrößte Sandwüste der Welt. Abends freuen wir uns über das gute Hotel und einige Mitfahrer weichen sofort ihre Wäsche ein. Da erreicht uns eine Hiobsbotschaft: Der Polizeichef in Urumqi erachtet das Hotel als nicht sicher und wir haben dieses in maximal 15 Minuten zu räumen. Angeführt von einer schwarzen Limousine fahren wir im Konvoi mit 15 Motorrädern durch die Stadt zum sicheren(?) Hotel. Bei unserer Vorbeifahrt lassen alle (wirklich alle!) Stadtbewohner alles stehen und liegen und fotografieren/filmen was das Zeug hält. Jetzt ist natürlich überall bekannt, dass eine Gruppe Langnasen mit Motorrädern in der Stadt ist.
Hintergrund: Die Xinjiang Provinz ist eine der drei unabhängigen Provinzen (neben Tibet und der Inneren Mongolei) in China, in denen es regelmäßig Unruhen gibt. In 2 Tagen ist Mondfest, ein bevorzugter Zeitpunkt für Anschläge. 

Von Aksu nach Korla fahren wir 570 km Autobahn und sehen nach wie vor links das Gebirge und rechts die Taklamatan Wüste. Aber wir müssen diese Entfernungen eben überwinden. In der Mittagspause besuchen wir den quirligen Markt der arabischen Stadt Kuqa, wo wir eine alte Holzmoschee besichtigen und leckere Teigtaschen zu Mittag essen.

Von Korla nach Turpan fahren wir die 450 km wiederum auf der Autobahn (einzige Möglichkeit), die dann aber mit 60 km/h Begrenzung kurvenreich durch eine faszinierende Berglandschaft des TienShan Gebirges führt. Am Ende der Strecke kommt noch ein starker Seitenwind dazu, der auf den letzten Kilometern über Landstraße unangehm böig und stürmisch wird. Vor Ankunft fahren wir noch zum Ayding See, der mit 154 m unter NN der tiefste Punkt Chinas und der zweittiefste Punkt der Welt ist. Trotz einer Art Sandsturm erreicht die Temperatur drückende 35°C. Turpan ist eine alte Stadt, die als Karawanenstopp an der Seidenstraße diente. Man produziert hier Wein.

Die 480 km von Turpan nach Hami (oder Kumul) legen wir ebenfalls mit starkem Seitenwind auf der Autobahn zurück. Wir kommen durch die Flame Mountains und machen einen Abstecher ins Gebirge. Hier sehen wir eine pittoreske Berglandschaft, die bereits Umgebung für Filmproduktionen war. Der weitere Weg führt uns durch die Uiguren-Stadt Tuyoq, eine muslimische Pilgerstadt (7 Pilgerreisen nach Tuyoq ersetzen 1 Pilgerreise nach Mekka). Mit einem Schluck lokalem Beerensaft und einer Schale Tee stärken wir uns bei freundlichen Menschen in Tuyoq. 

An praktisch allen Orten, bei allen Stopps sind wir sofort von einer Menschentraube umgeben und werden fast wie Außerirdische bestaunt.

Z.Zt. funktionieren meine Google Dienste leidlich und ich werde mich bemühen, den Blog zu füttern.


chinesische Papiere
 C
es geht auch zu viert

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Raststätte an der Autobahn

Blick auf das TienShan Gebirge

das normale "Gewusel" bei einer Pause

Motorräder werden wegen Explosionsgefahr häufig aus der "Teekanne" betankt

Holzmoschee in Kuqa


am Ayding See

Flame Mountains



Tuyoq

Grab des ersten Uiguren


Melonen zum Trocknen auf der Leine (schmecken gut)

Wartung muss sein
 

2 Kommentare:

  1. Hallo Horst,
    wir haben mit viel Interesse deine Berichte gelesen. Jetzt da du in China bist, können wir endlich unsere Chinesischkenntnisse anbringen.
    祝你旅途愉快,一路順風。
    Liebe Grüße aus Duisburg

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  2. Hallo Birgit T.,
    ja, bis jetzt läuft alles gut und wir haben eine frohe Reise. Üb' weiterhin Mandarin.
    Viele Grüße an alle
    Horst

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