Am Morgen sind zunächst die Kleinigkeiten am Bike zu richten (Spiegel befestigen, Koffer befestigen, Gepäck ordentlich verzurren etc.). Ich finde auch einen ATM zur Geldbeschaffung. Mit gutem Gefühl und bester Laune gehe ich die ca. 240 km von Tanjung Balai zur Insel Samosir (Lake Toba) an. Ich bin erstaunt über das starke Verkehrsaufkommen und beteilige mich aktiv nach indonesischen Regeln (gefahren wird, wo Platz ist / überholt wird überall). Der Spass ist kurz, da ich merke, dass meine Kupplung rutscht. Jetzt kann ich nur noch Material schonen und überlegen, wie lange die Kupplung noch hält (die repariert hier keiner, da das halbe Motorrad zerlegt werden muss und Teile auch nicht verfügbar sind). Jetzt bin ich endlich auf Sumatra und dann das. Meine gute Laune schlägt in Besorgnis um.
Nach der Hälfte der Strecke lässt der Verkehr nach und man fährt schöne Kurven durch eine tropische Landschaft, die zum Ende sogar in die Berge geht. Ich erkundige mich nach dem Weg zur Insel Samosir und werde zur Fähre geschickt (eine Brücke oder einen Damm gibt es angeblich nicht, obwohl meine Karte das zeigt). Naja, die Fähre ist gerade abfahrbereit und ich werde noch in eine kleine Lücke gezwängt. Die Überfahrt ist kurzweilig, weil ein paar Kinder (gegen Trinkgeld) das Vortragen von Songs anbieten. Der Batak-Song "Lisoi" klappt allerdings erst richtig, als eine Musiklehrerin unterstützend eingreift.
Die ganze Gegend -Lake Toba und Insel Samosir- strahlt eine unglaubliche Ruhe aus. Den durchaus ausgeprägten Tourismus bemerkt man kaum. Der Lake Toba liegt auf ca. 950 m und ist mit ca 1800 km² der größte Kratersee der Erde.
Ich bekomme in einem tollen Resort in Tuk-Tuk direkt am See ein traditionelles Batakhaus als Unterkunft. Sofort verlängere ich um eine zweite Übernachtung.
Die Abreise fällt fast schwer. Aber es muss auf den nächsten Abschnitt gehen, 270 km von Tuk-Tuk nach Padangsidimpuan. Und es gibt doch eine Straßenverbindung zum Festland. Meine Kupplung funktioniert jetzt besser, da ich auf "BMW-Anweisung" etwas Kupplungsflüssigkeit abgesaugt habe (allerdings ist sie nicht wirklich in Ordnung, wird aber vermutlich den Rest der Reise durchstehen).
Die Gegend ist traumhaft schön mit Palmen, Gummibäumen und Reisfeldern. Die Bewirtschaftung der Reisfelder erfolgt teilweise mit der Hacke, bis zur Hüfte im Schlamm stehend.
Allerdings gibt es auch zwischendurch 'mal wieder etwas Schlamm auf der "Straße", in den das Bike prompt reinfällt. Ich brauche für die 270 km 6,5 Stunden, obwohl ich nur kurze Regenpausen gemacht habe.
280 km von Padangsidimpuan nach Bukittinggi. Im Prinzip fahre ich auf einer Straße entlang des Flusses durch den Dschungel. Der Fluß ist wohl die Lebensader und hier hat man dem Dschungel die Reisfelder "abgerungen" und die Straße gebaut. Meine Begeisterung wird gedämpft durch die Erkenntnis, dass die Kupplung definitiv defekt ist und ich das Bike schonend nach Jakarta bewegen muss.
|
ich sehe meinen ersten Tempel in Indonesien |
|
Anfahrt auf den Lake Toba |
|
auch die Bewohner haben ihren Spass |
|
Regenpause in einem Warung |
|
das Dach von "meinem" Batakhaus |
|
Blick auf den Lake Toba |
|
so springt man ins Wasser |
|
meine Nachbarn |
|
im Inneren meines Hauses; unten ist der Wohnraum, über die Leiter geht es zum Schlafen |
|
bewohnte Batakhäuser im Dorf |
|
Lake Toba bei der Abfahrt |
|
Kirche |
|
Swimmingpool meines Hotels in Padangsidempuan |
|
große Wäsche |
|
das Dorf bereitet ein Fest für den nächsten Tag vor |
|
hier wird irgendwas ausgewaschen; Gold ?? |
|
was wird hier getrocknet ? |
|
Regenpause UND nahezu am Äquator (gerade überquert) |
|
clock tower in Bukittinggi |
|
Bukittinggi oder Krakau ? |
|
auch das gibt es in Bukittinggi |